Daumen hoch

Einen Tag vor unserer Abreise aus Byron Bay wollten Vicky und ich unseren Bus nach Yamba, unserem nächsten Ziel, buchen. Normalerweise war es kein Problem gewesen so kurzfristig zu buchen aber um diese Zeit waren wir leider nicht die einzigen die die Ostküste Richtung Sydney fuhren, da die Meisten Neujahr in Sydney feiern wollten. So waren alle Busse ausgebucht!

Also erstellten wir bei Facebook eine Anzeige, dass wir jemanden suchten der am nächsten Tag von Byron Bay nach Yamba fuhr. Es meldete sich daraufhin ein deutscher Backpacker. Schon seine ersten Nachricht: “Hey ich hab noch Platz für zwei Hübsche :-* “ fand ich etwas unsympathisch. Da wir aber schon unser Hostel gebucht hatten und in Byron alles ausgebucht war, mussten wir irgendwie nach Yamba kommen. Im Verlauf des Gesprächs kam uns der Typ aber immer unsympathischer und seltsamer vor, sodass wir schlussendlich sein Angebot ablehnten.

Am nächsten morgen als wir auscheckten hatten wir immer noch keinen Plan. An der Rezeption unseres Hostels fragten wir nach einer Bus- oder Bahnverbindung. Die einzige Verbindung die es gab, war schon um fünf Uhr morgens abgefahren, sodass diese Option auch wegfiel.

Also sahen wir als letzte Möglichkeit das Trampen. Der Rezeptionist sagte uns, dass nach seiner Meinung trampen in Australien ziemlich sicher sei aber es nur eine schlechte Person unter den Fahrern geben muss… Genau das machte uns Sorgen. Ich war zwar schon einmal getrampt aber da hatte es sich nicht um eine 90 minütige Autofahrt gehandelt. Trotzdem entschieden wir uns es auszuprobieren.

Wer könnte diesem Lächeln widerstehen?

Nach dem Mittagessen liefen wir mit unserem ganzen Gepäck zu einer nahegelegenen Straße, von welcher wir zum Highway kommen wollten. Schon nach 10 Minuten nahm uns ein anfang 50 Jähriger Australier mit. Während er uns die 10 Minuten zum Highway mitnahm, brachte er uns einige englische Redewendungen bei und redete mit uns über Flüchtlinge in Deutschland. Positiv überrascht von dem schnellen Erfolg stellten wir uns mit unserem selbstgemalten Yamba-Schild hochmotiviert an die Einfahrt zum Highway Richtung Yamba. Nach 20 Minuten ohne Erfolg nahm unsere Motivation langsam ab und wir fragten uns schon was wir uns dabei gedacht hatten… Es gab zwar viele Leute die uns zuhupten oder zuwunken aber das half uns leider nicht weiter.

Nach 50 Minuten hielt endlich jemand an der in unsere Richtung fuhr! Er konnte uns zwar nur 15 Minuten zur nächsten Stadt Ballina fahren aber wir waren glücklich unserem Ziel etwas näher zu kommen. Dort mussten wir uns wieder an die Highway-Einfahrt stellen und wieder warten. Nach 15 Minuten schon hielt eine mitte 40 Jährige Australierin an. Sie konnte uns leider auch nur ein kleines Stückchen mitnehmen aber wir nahmen ihr Angebot dankbar an.

Der nächste Ort war noch ca. eine Stunde von Yamba entfernt. Als wir am Straßenrand standen und die Autos mit 80 km/h an uns vorbei rasten, wurden wir etwas unsicher. Doch schon nach fünf Minuten hielt Kin, ein mitte zwanzig Jähriger Backpacker aus Hong Kong an. Erfreut stieg er aus dem Auto und erzählte uns, dass wir die ersten Personen seien, die er mitnehme. Da sein Auto ziemlich vollgestellt war, räumte er extra seine Sachen zusammen um uns und unserem Gepäck platz zu machen. Obwohl Yamba etwas außerhalb des Highways lag, brachte er uns direkt vor die Tür des Hostels, welches er schon kannte! Während der Fahrt unterhielten wir uns über dies und das und hörten dabei alte Lieder von Justin Timberlake.

Kins Auto

Als wir endlich in Yamba ankamen, waren wir beide etwas erschöpft aber sehr glücklich und stolz auf uns! Obwohl wir zwischendrin etwas unsicher waren, hat es auch Spaß gemacht und wir haben nette Leute kennen gelernt!

Yamba

Yamba

Yamba

Yambas Leuchtturm

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